31. März 2022

Solidarität und Menschlichkeit bei der Aufnahme von Geflüchteten

Seit Ende Februar sind schon mehrere Mio. Menschen vor dem Angriffskrieg Putins auf die Ukraine geflüchtet. Fast 20.000 Menschen, vor allem Frauen und Kinder haben mittlerweile in Hamburg Schutz gefunden, die genaue Anzahl ist unklar, weil viele noch nicht registriert sind und erst mal überlegen, wie es weitergehen soll, bevor sie sich in Hamburg offiziell melden. Dafür bieten viele Menschen eine private Unterkunft, aber auch die öffentlich rechtliche Unterbringung wurde und wird aktuell stark ausgebaut – auch in Altona.

Dies war und ist möglich, weil sich viele, viele Menschen außerordentlich engagieren: Sowohl im Freiwilligenbereich als auch die Mitarbeiter*innen der Behörden.

Auch in Altona werden neue Unterkünfte geschaffen. Dazu gehört leider auch das Revival der Unterbringung in der Schnackenburgsallee. Menschen, die sich schon länger mit dem Thema beschäftigen, sind die Unterscheidung von Erstaufnahmen und öffentlich-rechtliche Unterkunft (oder auch Folgeunterbringung) gewöhnt. Diese Logik ist auf die aktuelle Zielgruppe aber nicht ohne weiteres anzuwenden, denn eigentlich sind Geflüchtete aus der Ukraine direkt im Bereich der Wohnberechtigung und Folgeunterbringung angesiedelt. Kurzfristig ist aber kaum möglich im Standard der Folgeunterbringung schnell neue Unterkünfte zu schaffen. Daher sind viele Unterkünfte eher Interimsunterkünfte, was aber leider notwendigerweise dazu führt, dass Menschen wieder umziehen müssen. Da wir aktuell sehr viele Kinder aufnehmen, die dann wohlmöglich auch Kita und Schule wechseln müssen, wo sie gerade Freund*innen gefunden haben, ist dies leider eher suboptimal. Umso wichtiger, dass wir Potentiale heben für gute Unterbringungsformen und für Vermittlung von Wohnraum. Wichtig in diesem Kontext ist auch, dass die Abbauverpflichtungen durch die Bürgerverträge ausgesetzt wurden.

Neben den ukrainischen Geflüchteten kommen aber auch nach wie vor Geflüchtete aus anderen Ländern an. Bereits im vergangenen Jahr stiegen die Zugangszahlen wieder deutlich an, darunter auch viele afghanische Ortskräfte. Wir nehmen leider wahr, dass die Bereitschaft diesen Menschen Wohnraum zur Verfügung zu stellen deutlich geringer ausgeprägt ist. Dass es Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt gibt, ist leider keine Neuigkeit, in diesen Tagen wird diese Tatsache aber leider mehr als deutlich. Wer Möglichkeiten hat auf die Bereitstellung von Wohnraum hinzuwirken, den möchte ich dringlichst darum bitten, bereit zu sein, diesen für alle Menschen, die gerade in öffentlich rechtlicher Unterbringung leben zur Verfügung zu stellen, sowohl für Ukrainer*innen, für Wohnungslose, für Syrer*innen, für Somalier*innen oder auch für Frauen aus Frauenhäusern. Wohnungslosigkeit ist in unserer Stadt leider sehr vielseitig.

Wer sich freiwillig für Geflüchtete engagieren möchte, findet in dieser Zusammenstellung wichtige Informationen.

Wichtige Informationen der Stadt zur Registrierung, aber auch zu den (neuen) Unterkünften, sind hier zu finden.