5. August 2016

Pressemitteilung: Hamburg schafft Wohnraum für queere Geflüchtete

Presseerklärung der Grünen Bürgerschaftsfraktion vom 5. August 2016
Schutz vor Diskrimierung und Gewalt
Der Senat hat heute verkündet, Wohnungen für besonders schutzbedürftige LSBTI-Geflüchtete bereitzustellen. Die Grünen begrüßen diesen Schritt ausdrücklich. Bisher sind queere Flüchtlinge in Notsituationen privat oder im Hotel untergekommen.
Dazu Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir wollen die Menschen in den Unterkünften besser vor geschlechtsspezifischer Gewalt schützen. Darum haben wir im vergangenen Herbst schon viele Veränderungen auf den Weg gebracht. Es gibt spezielle Gewaltschutzkonzepte, Unterkünfte ausschließlich für Frauen und Kinder, Rückzugsräume und abgetrennte Schlafgelegenheiten. Nun folgen Appartements für geflüchtete LSBTI, deren Adressen geheim bleiben. Dies ist wichtig, um einen wirksamen Opferschutz zu gewährleisten.“
Dazu Farid Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher für Lesben, Schwule und Queers der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Gut, dass Hamburg den homo- und transsexuellen Flüchtlingen, die schon in ihren Herkunftsländern von IS und Taliban verfolgt wurden, eine sichere Unterkunft gewährt. Schutz-Apartments sind ein guter Weg, nun müssen wirsicherstellen, dass unsere gemeinsamen Werte von Vielfalt und Toleranz vermittelt werden.“
Dazu Michael Gwosdz, stellvertretender Landesvorsitzender der Hamburger Grünen: „Geschützte Wohnungen für queere Geflüchtete bieten Sicherheit und praktische Hilfe in Notsituationen. Gleichzeitig sind sie ein Statement gegen Hass und Homophobie – getreu dem CSD-Motto ‚Normal ist, wer Menschen achtet‘. Übergeordnetes Ziel muss sein, homophobes und anderes menschenverachtendes Verhalten in den Unterkünften zu unterbinden und immer wieder deutlich machen, dass wie eine offene und tolerante Gesellschaft sind.“
Hintergrund:In den letzten neun Monaten sind in den Unterkünften mindestens zehn Übergriffe verbaler und körperlicher Art registriert worden. In drei Fällen war ein Krankenhausaufenthalt notwendig.Mit einem Bürgerschaftsantrag im Februar hatten die Regierungsfraktionen bereits finanzielle Hilfe für die schwul-lesbischen Beratungsstellen bereitgestellt. Das neue Angebot von Schutz-Apartments ist die richtige Ergänzung im Hilfsangebot der Stadt.