21. Juni 2019

Koordinierendes Zentrum am UKE: Hilfe-Netzwerk nach Flucht oder Folter

Zum 1. Juli 2019 startet das koordinierende Zentrum für die Beratung und Behandlung von Folteropfern und traumatisierten Flüchtlingen am UKE. Geflüchtete, die einer besonderen medizinischen und psychologischen Betreuung bedürfen, sollen durch das koordinierende Zentrum besser und schneller alle nötigen Hilfen erhalten. Das Zentrum war durch einen Antrag von SPD und Grünen auf den Weg gebracht worden (Drs. 21/3816).

Dazu Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion:

„In Hamburg kümmern sich zahlreiche Projekte, Initiativen und Einrichtungen um traumatisierte geflüchtete Menschen. Erwachsene und Kinder haben Schlimmes erlebt, bevor sie bei uns angekommen sind. Neben den schweren gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen sind langfristige Folgeschäden solcher Traumatisierungen auch ein Integrationshindernis. Es ist unsere Aufgabe, diesen Menschen auch gesundheitlich einen sicheren Hafen zu bieten. Dazu gehört insbesondere die psychische Gesundheit und die Bewältigung von Traumatisierungen. Ich wünsche mir eine gute Zusammenarbeit aller Einrichtungen. Sie alle leisten mit verschiedenen Schwerpunkten eine wertvolle Arbeit. Auf die Kooperation des UKEs mit all diesen Einrichtungen und der Realisierung einer möglichst niedrigschwelligen Beratung kommt es nun an.“

Dazu Christiane Blömeke, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion:

„Endlich geht das Traumazentrum an den Start! Menschen, die Krieg, Folter oder Vertreibung erlebt haben, finden zukünftig am UKE eine neue Anlaufstelle. Das Angebot gilt insbesondere auch den Geflüchteten, die jetzt schon einige Zeit in Hamburg leben. Denn schwere Gewalterfahrungen können eine seelische Not hervorrufen, die jahrelang anhält. Mit dem UKE ist ein verantwortungsvoller und fachkompetenter Träger gefunden worden. Ebenso wichtig ist aber auch, dass das koordinierende Zentrum alle Kompetenzen und Ressourcen der verschiedenen Einrichtungen in Hamburg bestmöglich in ein Netzwerk einbindet. Beispielsweise sorgt der Verein SEGEMI für professionelle Sprachmittlung und ist ein wichtiger Partner bei der Arbeit im Zentrum.“