13. Oktober 2016

Pressemitteilung: Erfrierungsschutz für Obdachlose

Winternotprogramm wird auf hohem Niveau fortgeführt

Am 1. November startet in Hamburg das Winternotprogramm (WNP), das zahlreichen Obdachlosen Schutz vor Erfrierung bietet. Mit einem entsprechenden Bürgerschaftsantrag wollen die Fraktionen von Grünen und SPD heute beschließen, das Programm weiterhin niedrigschwellig und in der bisherigen Größenordnung anzubieten sowie die bisherigen Beratungsangebote weiterzuführen. Gleichzeitig wird das Angebot der Tagesaufenthaltsstätten so gestaltet, dass es lückenlos an das WNP anschließt. Der Senat soll zudem prüfen, ob zusätzlich erstmals auch nachts geschultes Personal zur Betreuung der Obdachlosen vor Ort sein kann.

Dazu Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Das Winternotprogramm ist von den Obdachlosen im vergangenen Jahr sehr gut angenommen worden. Wir sorgen dafür, dass das Programm auch dieses Jahr auf qualitativ und quantitativ hohem Niveau fortgeführt wird. Mit unserem Antrag sichern wir ab, dass die Tagesaufenthaltsstätten auch an den Wochenenden genügend Plätze anbieten können. Zudem wollen wir prüfen, ob dieses Jahr erstmalig auch nachts pädagogisches Personal vor Ort sein kann. Mir ist wichtig, dass das Winternotprogramm ein niedrigschwelliges Angebot bleibt und wir nicht nach Herkunft differenzieren. Alle Menschen sollen im Programm Schutz vor dem Erfrieren finden.

Unser Ziel ist natürlich, möglichst viele Betroffene im Anschluss in die Öffentliche Unterkunft zu vermitteln. Dafür brauchen wir einentsprechendes Kontingent an Plätzen in der Öffentlichen Unterbringung für Wohnungslose. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf diesem Wege den Wohnungslosen helfen werden.“

 

Dazu Ksenija Bekeris, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: „Das Hamburger Winternotprogramm wird auf dem hohen Niveau des vergangenen Winters fortgeführt. Das ist eine gute Nachricht, denn es wird auch im Winter 2016/2017 gelingen, ausreichend Plätze vorzuhalten und auch am Wochenende ein Angebot für den Tagesaufenthalt zu schaffen. Hier sind auch die Unterstützungsangebote für obdachlose Menschen aus osteuropäischen Ländern wie zum Beispiel ‚Plata‘ zu nennen, die bei der Abklärung von Rechtsansprüchen, Versicherungsschutz bei Erkrankungen und gegebenenfalls auch zur Rückkehr beraten und Hilfestellung anbieten. Das Hamburger Winternotprogramm zeichnet sich im Vergleich zu anderen Städten durch lange Öffnungszeiten von 17.00 bis 9.00 Uhr und eine sinnvolle Kombination mit Beratungsangeboten aus. Durch die Beratung konnten im letzten Winter 135 Hamburger Obdachlose in eine feste Unterkunft, zum Beispiel in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung, vermittelt werden. Es ist gut, dass wir an dem niedrigschwelligen Zugang zum Winternotprogramm festhalten.“